Der naturwissenschaftliche Profilunterricht ForSch! findet seit dem Schuljahr 2014 an der Schiller-Schule statt. Er wird ab der Klasse fünf zweistündig erteilt. Die Wahl des Profilunterrichts findet im Zeitraum zwischen Sommer- und Herbstferien nach der Eingewöhnungszeit der SchülerInnen statt. Der Unterricht ist für jeden Schüler der Jahrgangsstufe wählbar und demnach an den Besuch einer bestimmten Klasse gekoppelt. Der Unterricht erfolgt mit zwei Lehrern für 30 Kinder; die Lehrer sollen hierbei möglichst viele Fächer der MINT-Gruppe abdecken. Der Arbeitsgruppe, die diesen Profilunterrricht entwickelt hat, gehörten neben den naturwissenschaftlichen Fächern auch Vertreter der Fachschaften Mathematik, und Geographie an, so dass interdisziplinäre und thematisch facettenreicher Inhalte integriert werden konnten. Durch die Anwahl verpflichten sich Schüler und Eltern zu einer Teilnahme bis einschließlich Klasse 6.
In der Jahrgangsstufe 5 beginnt der Unterricht mit dem Thema Überleben auf einer einsamen Insel:Die Schüler erkunden ihreInsel und versuchen verschiedenes zu erlernen, was sie zum Überleben benötigen. Das geschieht möglichst oft in entdeckenden Unterrichtszusammenhängen. Insbesondere das erste Quartal steht im Zeichen dieses Ausprobierens. Schritt für Schritt werden dann der wissenschaftliche Anspruch und die Komplexität der Fragestellungen erhöht. Auch die wissenschaftlichen Methoden wie Experimentieren, Protokollieren, Daten sammeln, Darstellen und Auswerten u.s.f. werden zunehmend in den Blick genommen. An entsprechenden Stellen wird dann auch informationstechnischer Unterricht erteilt, der sich zu allererst auf die Nutzung von Office-Programmen zur Dokumentation der eigenen Ergebnisse bezieht.
Neben dem Wissen, das zur basalen Bedürfnisbefriedigung erforderlich ist, werden demnach also auch vertiefende Exkurse vorgenommen, in denen man die Insel verlässtund mit wissenschaftlichen Hilfsmitteln (z.B. Laborausrüstung, Stereolupen und Mikroskope, technische Hilfsmittel, …) naturwissenschaftliche Sachzusammenhänge erschließt, die sich aus der Bedürfnisbefriedigung ableiten lassen: Beispielhaft seien hier das Erstellen eines Herbariums im Zusammenhang mit dem Aspekt des Kultivierens von Pflanzen oder der Aufbau komplexerer Destillations-Geräte während der Trinkwassergewinnung genannt. Auch sich anschließende fachliche Fragen (Was passiert, wenn man destilliertes Wasser trinkt; wie kann ein Keimling auch äußerst feste Schalen durchbrechen; wie kann man die Güte eines Gewässers ohne chemische Hilfsmittel bestimmen…) werden in den Blick genommen. Abgerundet wird dieser vielfältige Zugang durch technische Prozesse und Verfahren, die den SchülerInnen auch diesen Bereich der MINT-Fächergruppe näher bringen sollen, da sie im regulären gymnasialen Fachunterricht hierzu selten die Gelegenheit bekommen: Konkrete Beispiele sind hierfür.
Im zweiten Halbjahr wird der Schulgarten mit in den Unterricht integriert: Das Thema Säen und Ernten zieht sich durch das Kalenderjahr bis in da erste Halbjahr der Stufe 6. Die in der 5 angebauten Lebensmittel werden dann in der 6 haltbar gemacht und zubereitet. Hier stehen Exkurse in die Mikrobiologie an, die je nach Zeitbudget auch experimentell ausgerichtet sein können.
Im Anschluss können dann nach den Schülerwünschen ausgerichtete, experimentell aufgebaute Projekte gewählt werden: Hierbei kann erstes Programmieren mittels SCRATCH genauso gewählt werden wie ein ausführliches Mikrobiologieprojekt Wie sauber ist unseres Schule, oder auch ein Thermodynamisches Projekt zur Isolationsleistung von natürlichen Rohstoffen.
Hier geht es zur Übersicht über den Lehrplan (PDF)